Das Gesamtrisiko der Mitarbeitenden zu verunfallen, kranken zu werden, zu sterben oder auf Dauer arbeitsunfähig, hängt von vielen Faktoren ab, von denen inzwischen aber sehr viele bekannt und wissenschaftlich gut dokumentiert sind. Zu den wichtigsten zählen das Bildungsniveau und die Position im Unternehmen. Aber es gibt noch ganz viele weitere Einflüsse …
- Absenzen sind abhängig von Branche, Beruf und Region.
Die höchsten Absenzen finden sich in der Bauindustrie, in der Abfallwirtschaft, Spitälern und Pflegeeinrichtungen.
Ingenieure haben die niedrigsten Absenzen, unqualifizierte Mitarbeitende in der Abfallwirtschaft oder in der Reinigung die höchsten.
Beschäftigte in der Westschweiz fehlen häufiger an ihrem Arbeitsplatz als jene in der Deutschschweiz. Die Absenezen in Norddeutschland sind höher als in Süddeutschland, in Grossbritanien höher als in Deutschland oder der Schweiz. - In wirtschaftlichen Krisenzeiten sinken die Absenzen.
Schätzungen in verschiedenen EU-Ländern gehen davon aus, dass 1 % Arbeitslosenquote die Absenzquote um ca. 0,3 % verändert. - Jüngere fehlen häufiger, aber weniger lang als Ältere.
- Teilzeit-Mitarbeitende fehlen seltener als Vollzeitkräfte.
- Frauen fehlen häufiger als Männer, und ausländische Mitarbeitende häufiger als inländische, weil sie Arbeitsplätze besetzen, die weniger Qualifikationen erfordern oder ein geringeres Ansehen geniessen; werden diese Einflüsse aus der Analyse herausgerechnet, zeigen sich keine Geschlechtsunterschiede mehr.
- Mitarbeitende mit längerer Betriebszugehörigkeit fehlen seltener.
- Im Stundenlohn beschäftige Mitarbeitende fehlen häufiger als im Zeitlohn angestellte.
- Mit steigender Betriebsgrösse nehmen die Fehlzeiten zu.
- Negativ bewertete Arbeitsbedingungen führen zu hohen Absenzen.
Hingegen führt interessante Arbeit zu niedrigen Absenzen, unabhängig von der Entlohnung, der betrieblichen Hierarchie etc. - Beschäftigte, die bei ihrer Arbeit körperlich oder verbal bedroht werden, haben hohe Absenzen, z.B. bei der Polizei, in Schulen, bei den Antragsannahmestellen von RAV oder Sozialämtern oder in der Notaufnahme von Spitälern.
Auch Beschäftigte, die grosse emotionale Spannungen erleben zwischen den Verhaltensanweisungen ihres Arbeitgebers (z.B. der Kunde hat immer recht), und dem eigenen Empfinden haben ein massiv erhöhtes Risiko für Absenzen. - Mit steigender Qualifikation, Verantwortung oder Einflussmöglichkeiten auf die eigenen Arbeitsbedingungen sinken die Absenzen.
- Schichtarbeit führt zu höheren Absenzen; als besonders belastend werden 3-Schicht-Systeme erlebt oder Arbeit auf Abruf.
- Die häufigsten Diagnosen sind Krankheiten der Atmungsorgane, muskulo-skeletale Beschwerden sowie seelische Erkrankungen. Die längsten Abwesenheiten bei der Arbeit werden durch muskulo-skeletale Beschwerden und psychische Erkrankungen verursacht.
- Zu den betriebswirtschaftlichen Kosten:
– 20 – 30% der Mitarbeitenden verursachen 70 – 80% der Absenzen
– die Langzeitabsenzen (> 6 Wo) machen 40% der Absenzen aus
– die Kurzabsenzen zwischen 1 – 3 Arbeitstagen machen 1/3 der Krankmeldungen und 6% der Kosten aus. - Es gibt keinen „blauen Montag oder Freitag“.
- Mitarbeitende, die mit mehr als 3 Absenzen pro Jahr – egal ob unfall- oder krankheitsbedingt, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, innerhalb der nächsten 10 Jahre dauerhaft arbeitsunfähig zu werden oder zu sterben.
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