Entscheidend für den Erfolg von Coaching ist die Beziehungsqualität zwischen professionellem Helfer und Klient:
Nach Prof. Grawe können dabei verschiedene Aspekte unterschieden werden:
– fühle ich mich vom Coach in meinen Anliegen verstanden?
– fühle ich mich angemessen unterstützt im Umgang mit meiner Lebenssituation und meinen Schwierigkeiten?
– Und werde ich zu neuen Denk- und Verhaltensweisen angeregt und ermuntert?
Die amerikanische Wirkungsforschung unterscheidet ähnliche Aspekte der Beziehungsqualität:
– die positive Bewertung und Bestätigung der Klienten
– Übereinstimmung bezüglich realistischer Ziele und der Wege dorthin
– Einfühlungsvermögen und
– konstruktive Zusammenarbeit.
Bei der Suche nach einem Coach ist es vielleicht auch deren Selbstverständnis erhellend:
grob lassen sich zwei Gruppen unterscheiden. Die einen fokussieren vor allem auf Verhaltens-änderungen und (messbare) Unternehmensziele; die anderen stellen die persönliche Entwicklung ihrer KlientInnen in den Vordergrund.
Unabhängig vom Selbstverständnis tummeln sich in diesem Arbeitsfeld Dienstleister mit den unterschiedlichsten Ausbildungen und beruflichen Erfahrungen. Von den 428 untersuchten Coaches ver-fügen ca. die Hälfte über ein Psychologiestudium an einer Universität; 83 % davon haben sogar doktoriert. Im Gegensatz zu ihren nicht psychologisch ausgebildeten KollegInnen legen sie besonders viel Wert auf eine tragfähige Arbeitsbeziehung zu ihren Klienten und verfügen über längere Erfahrung im Führungskräfte-Coaching (11,6 Jahre vs. 7,5 Jahre bei den Nicht-Psychologen). Nicht unerwartet kommen sie mit ihren Klienten schneller und erfolgreicher in der gemeinsamen Arbeit voran, d.h. sie brauchen weniger Sitzungen, sowohl ihre Klienten als auch deren Vorgesetzte sind zufriedener mit dem Coaching und ihre Klienten werden nach dem Coaching häufiger befördert.
Quelle: Nibel & Stadtmann: Was am Coaching wirkt und wem es nützt.
In: Organisator, Ausgabe 05/13-8.Mai 2013, S. 14-15.