Zufällig ausgewählt wurde eine Stichprobe von 80 Personen, die zwischen 2007 bis 2008 die Dienstleistungen des Casemanagements genutzt hatten. 68 dieser Personen waren telefonisch erreichbar, allerdings haben 16 davon die Teilnahme am Interview abgelehnt, so dass am Ende die Aussagen von 52 Personen ausgewertet werden konnten.
Den 28 Personen, die wir nicht erreichen konnten bzw. die die Teilnahme abgelehnt hatten, schickten wir einen Kurzfragebogen zu mit den aus unserer Sicht wichtigsten Ergebnisvariablen (Arbeitspensum, subjektive Arbeitsfähigkeit, Arbeits- & Lebenszufriedenheit, erlebte Qualität des Case managements); von 14 Personen erhielten wir verwertbare Aussagen.
Erleichterte Arbeitsbedingungen erleichtern die Rückkehr in den Arbeitsprozess
Die Hälfte der Teilnehmenden an unserer Befragung fanden den Weg zurück in den Arbeitsprozess über Arbeitsversuche mit reduzierter Verantwortung oder reduzierten Arbeitszeitpensen an ihrem bisherigen Arbeitsplatz. Immerhin ca. 10 % der Befragten arbeiteten jedoch nach der Krankschreibung mit dem gleichen oder sogar einem höheren Pensum im gleichen Betrieb.
Ca. 7 % der Befragten bleibt im Beruf, wechselt jedoch den Betrieb, die meisten mit reduziertem Pensum.
Und nicht wenige, knapp 10 % der Befragten, machen etwas ganz anderes:
eine kreative Pause, eine Weiterbildung, eine Umschulung in einen ganz anderen Beruf oder machten ihr bisheriges Hobby oder eine Nebenbeschäftigung zu einem neuen Beruf, was ein ganz deutlicher Hinweis darauf ist, keine unbefristeten IV-Renten zu gewähren, sondern das veränderte Leistungspotential auf andere Weise sinnvoll zu nutzen.
Knapp 10 % waren beim RAV gemeldet oder bezogen eine (Teil-) IV- oder Pensionskassenrente.
(Quelle: Nibel & Stadtmann: Zeit heilt Wunden. SPV 2011 (5), pp.92-93).