Hildegard von Bingen, 1098-1178
Bestätigung von wissenschaftlicher Seite erfährt dieses mittelalterliche Zitat durch die Forschung zur sozialen Unterstützung, die bekanntlich Stressfolgen mildert oder ganz abschirmt, die Bewältigung schwieriger Lebensumstände erleichtert, die Gesundung nach Erkrankungen und Unfällen fördert sowie die geglückten Über–gänge in neue Lebensabschnitte.
Diese wohltuende soziale Unterstützung wird zum grössten Teil von Frauen gegeben, Männer hingegen profitieren sehr viel mehr und öfters als sie geben. Frauen haben ein grösseres Netz vertrauter Personen ausserhalb des engeren Familienkreises, insbesondere fuer die Verarbeitung emotionaler Probleme.
Männer hingegen pflegen soziale Beziehungen v.a. wegen ihres Berufes und für Freizeitaktivitäten.
Darüberhinaus sind soziale Netzwerke durch soziodemografische Variablen bestimmt:
je höher der Bildungsstatus, je höher das Einkommen, desto grösser ist auch die Zahl der vertrauten Personen ausserhalb verwandtschaftlicher Beziehungen und desto besser die Qualität der praktischen Unterstützung.
(Quelle: Heiner Keupp. 1987. Psychosoziale Praxis im Umbruch. pp.157ff).