1. Akute Phase (bis 4 Wochen)
Aufgrund des günstigen Spontanverlaufs sollte auf medizinische Massnahmen verzichtet werden, weil sie die Wiederaufnahme normaler, gesunder Aktivitäten behindern.
2. Subakute Phase (4-12 Wochen)
Am effizientesten ist eine gründliche klinische Untersuchung und ausführliche Beratung über die Ungefährlichkeit der Rückenschmerzen; besonders Wert sollte auf die Wiederaufnahme der gewohnten Aktivitäten gelegt werden, insbesondere der als angenehm empfundenen Gewohnheiten.
3. Chronische Rückenschmerzen (länger als 6 Monate)
Risikofaktoren für die Chronifizierung sind eher negative Lebenseinstellungen wie Angst oder Hilflosigkeit.
Am wirksamten sind multimodale interdisziplinäre Programme, die zum einen die körperliche Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer fördern, zum anderen ungünstiges Bewältigungsverhalten in einen konstruktiveren Umgang mit sich und anderen verwandeln.
Typisch für ungünstiges weil schmerzverstärkendes Verhalten sind
– katastrophisierende Denkmuster („wenn das so weiter geht, muss ich bald im Rollstuhl sitzen“),
– Durchhalteparolen („mit einem Messer im Rücken geht unsereins noch lange nicht nach Hause“),
– Selbstüberforderung, Konfliktvermeidung, Überanpassung („il faut …“) usw.
Gelingt es, die Schmerzen als Botschaft des Körpers zu verstehen, so verlieren sie ihre Bedrohlichkeit und werden zu einem wertvollen Wegweiser hin zu einem besseren, freud- und genussvolleren Leben.
(Quelle: www.dolor.ch, Ausgabe 2008.02, Schweizerische Gesellschaft zum Studium des Schmerzes SGSS).