Aus evolutionsbiogischer Sicht schienen sie lange Zeit Unsinn zu sein, bis eine erste Studie an gambischen Familien zeigte, dass Grossmütter die Überlebenswahrscheinlichkeit ihrer Enkel verdoppelte. Die Wiederholung dieser Studie mit Daten aus Finnland und Kanada aus dem 18.-20. Jahrhundert ergab, dass für jedes Jahrzehnt, das eine Frau nach dem 50. Lebensjahr länger lebt, sie 2 zusätzliche Enkel hat. (Verschiedene Kontrollvariablen wie Wohlstand der Familie ergaben keine Effekte). D.h. die Hilfe, die Grossmütter der Familie zukommen lassen, ist eine zentrale Determinante unserer Langlebigkeit. Am Übergang vom Grossmutter-zum Urgrossmutterstatus sterben die meisten Frauen. (M. Spitzer: Frontalhirn an Mandelkern. 2005).
Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Grossmütter, die sich in unseren modernen Zeiten nicht um ihre Enkel kümmern sondern mehr um ihre eigene Selbstoptimierung, eine kürzere Lebenserwartung haben?