Ozeanische Selbstentgrenzung, visionäre Umstrukturierung, mystische Selbstentäusserung … und eine unergründliche Komplizenschaft zwischen Rausch und Tod (Dr. med. Toni BERTHEL).
Psychoaktive Substanzen werden eingenommen, weil sie beruhigend, stimulierend, bewusstseinserweiternd oder halluzinogen wirken. Die „normalen“ seelischen Funktionen können mithilfe von Substanzen erweitert werden.
„Ich war auch immer ein Erleuchtungs- und Erkenntnistrinker. Bevor Du so richtig breit bist, geht da ein Fenster für`nen Song auf“ (Udo Lindenberg, NZZaS 8. Dezember 2019, S. 63).
Der Konsum psychoaktiver Substanzen ist eine gesellschaftliche Realität, und wird weltweit in allen uns bekannten Kulturen praktiziert. Die Forderung nach Abstinenz eine seelische Grausamkeit, weil sie Menschen Möglichkeiten des Genusses vorenthält und ihnen immer nur ihr Versagen vorhält. Diese ständige Beschämung wiederum verführt zu noch mehr Konsum, weil der Schmerz der Beschämung gelindert werden will.
Verbote führen zu unkontrollierten Schwarzmärkten mit zusätzlichen Gesundheitsgefahren für die KonsumentInnen.
Die Entritualisierung des Konsums erhöht das Suchtrisiko, also der Kontrollverlust über den Konsum, mit all seinen traurigen Folgen. Hingegen schützen Rituale vor Sucht. – Das wäre wirklich wirksame Suchtprävention – ein lohnendes Ziel fürs Neue Jahr 2023 :-)))