Besonders gefährdet für den Übergebrauch psychoaktiver Substanzen, insbesondere Alkohol sind Menschen ausserhalb ihrer normalen sozialen Situation (z.B. beim Militär, Sales, Ex-Pats ohne Familie im Ausland), Freiberufler ohne direkte Vorgesetzte (z.B. JournalistInnen, Pfarrer usw.), Menschen an Einzelarbeitsplätzen, generell Männer, mit hohen psychischen Anforderungen und geringem Handlungsspielraum (z.B. im Management, 28-fach erhöhtes Risiko i.Vgl. zum durchschnitt aller Arbeitnehmenden) und Menschen in Tätigkeiten mit Nähe zum Alkohol (Gastronomie usw.)
Als besonders effizient in der Alkoholentwöhnung haben sich Veränderungen der Arbeitsbedingungen erwiesen sowie für den Einzelfall eine Kombination von konfrontativen und unterstützenden Massnahmen, idealerweise als Kurzinterventionsprogramme für „Problemtrinker“, also für Menschen, die Alkohol als Bewältigungsstrategie gegen Stress, Langeweile oder Einsamkeit einsetzen (vgl. Insoo Kim Berg & Steve De Shazer; G. Hüther, Sucht – moderne Formen der Angstbewältigung, Freiburg 2010).
Die langfristige Wirksamkeit und Kosteneffektivität ist eindeutig nachgewiesen unter der Annahme, dass die Leistungsfähigkeit von Problemtrinkenden um 25 % reduziert ist. Unbeachtet bleiben bei dieser Annahme zusätzliche Kosten für mangelnde Arbeitsqualität, psychosoziale Konflikte, usw., so dass der tatsächliche Nutzen dieser Programme eher unterschätzt wird.
(Quelle: Initiative Gesundheit und Arbeit IGA-Report 13, unter www.iga-info.de)