Wie Noemi Eisenberger (2003) zeigen konnte, werden durch die Ausgrenzung einer Person aus einer 3-köpfigen virtuellen Gruppe in einem Computerspiel im Gehirn Gebiete aktiviert, die auch an der Verarbeitung körperlicher Schmerzen beteiligt sind. Die Aktivierung dieses ACC anterioren cingulären Cortex korreliert mit .88 mit der subjektiven Bewertung des Ausgrenzungserlebens, hingegen negativ mit der Aktivität im RVPFC rechter ventraler präfrontaler Cortex (r=-.68).
Wie aus anderen Studien bekannt ist, funktioniert der ACC wie ein Alarmsystem bei emotionalen Konflikten und wird dann aktiviert, z.B. wenn eine Mutter ihr Kind schreien hört oder bei der Trennung von einem geliebten Menschen; bereits das Zusehen bei einer Trennung oder Zurückweisung kann diese Hirnstruktur aktivieren. Im Tierversuch führt das Ausschalten dieser Hirnstruktur dazu, dass Tiermütter kein Bindungsverhalten zu ihren Jungen mehr zeigen. Der RVPFC hingegen hemmt Schmerz und negative Gefühle; beide Hirnregionen sind miteinander direkt verbunden. (Eisenberger, Liebermann & Williams: Does rejection Hurt? An fMRI Study of Social Exclusion. Science 302, October 10, pp.290-292.)
Für den Arbeitsalltag bedeutet das, dass unfreiwillige Versetzungen, Mobbing oder Kündigungen das Schmerzsystem der Betroffenen aktivieren und damit entsprechende Kosten verursachen.